Route unserer Südafrika Rundreise
Südafrika ist so groß, dass man hier Monate zubringen könnte. Bei zwei Wochen haben wir uns für eine Rundreise im Western Cape mit 5 Stopps à 2-4 Nächte entschieden und den Nordosten komplett ausgelassen. Dies bietet sich als Extra-Reise ab Johannesburg mit Stopps im Krüger Nationalpark an.
Unser Trip war eine Mischung aus Citytrip, Abenteuer, Strandurlaub und Feinschmeckerei:
Reisedauer: 15 Tage
Reiseart: Rundreise Flug/Mietwagen
Reisezeit: Dezember
- Tag 1-3 Kapstadt
- Tag 4-6 Safari im Klein Karoo (3 Stunden Fahrt)
- Tag 7-10 Plettenberg Bay (4,5 Stunden Fahrt
- Tag 11-14 Stellenbosch (5,5 Stunden Fahrt)
- Tag 15 Hout Bay (1 Stunde Fahrt)
Schlafen in Südafrika
Bei den Unterkünften solltet ihr in Südafrika vor allem darauf achten, dass sie in sicheren Gegenden liegen, sodass ihr euch im direkten Umfeld entspannt bewegen und Euren Mietwagen ruhigen Gewissens abstellen könnt. Wildromantische abgelegene Lodges sind zwar verführerisch, aber dort kommt meist kein Uber vorbei und im Dunkeln dorthin zu fahren, kann abenteuerlich werden.
Diese Unterkünfte haben uns auf unserer Rundreise durchs Western-Cape besonders gut gefallen:
Kapstadt: Das elegante Boutique-Hotel Kaap Moi punktet mit freundlichen Mitarbeitern und klasse Frühstück. Dank der geschmackvollen Einrichtung, die in jedem Zimmer Bezug auf die Geschichte der Mother-City Kapstadt nimmt, hat der Condé Nast Traveller das Haus erst kürzlich erwähnt. Zu Fuß sind es nur 5 Minuten in die trubelige Kloof-Street, ein Paradies für Foodies.
Safari: Hier haben wir uns für die von der Deutschen Gerhild geführte White Lion Lodge entschieden. Sie liegt im privaten Reservat (Game Reserve) “Sanbona” und mit nur vier Zimmern ist die Lodge sehr persönlich. Pool und Hottub laden zum Relaxen ein und die Außenduschen in den großzügigen Zimmern sind etwas ganz besonderes. Das Beste war jedoch der Guide Israel, der uns bis auf einen Meter an die Elefanten herangeführt hat.
Plettenberg Bay: Wir haben uns im modernen und zentralen The Junction Boutique Hotel wohl gefühlt. Das Frühstück war das beste unserer Reise, frisch und gesund. Die Zimmer sind stylisch und zu Fuß ist man um die Ecke vom Strand, Cafés und Boutiquen.
Genießen in Südafrika
Südafrika ist eine Offenbarung für Feinschmecker! Viele Früchte und Gemüse, die hier angebaut werden, schmecken besonders intensiv und auch Wildf und Fisch sind exzellent. Das Konzept Farm-to-Table wird hier wirklich gelebt und die Foodszene ist bunt und modern. Vor allem in der Hauptsaison gilt: Vorher reservieren, bei gefragten Küchen sogar am besten 6-8 Wochen vorher. Vorzüglich haben wir in Kapstadt und den Winelands geschlemmt:
Fine Dining:
Petit Colombe: Weltklasse! Die Präsentation der Gänge auf natürlichen Materialien ist wahre Kunst, doch noch besser ist der Geschmack der feinen Gerichte. Zwar war es das kostspieligste Restaurant insgesamt, aber jeden Rand wert. Ein Erlebnis, das man sich einmal im Leben gönnen sollte. Auch das Anwesen des Leeu Estate, auf dem das Petit Colombe zu finden ist, gilt als eines der schönsten weit und breit. Lest hier unseren Genussbericht und träumt Gourmetträume der Extraklasse.
Chefs Warehouse at Tintsvalo: Am Ende einer der schönsten Panoramastraße der Welt, dem Chapmans Peak, liegt dieses Juwel mit Blick auf die Bucht von Hout Bay. Ein Zimmer mit Blick auf die tosenden Wellen konnten wir uns zwar nicht leisten, aber ein Fünf-Gang-Menu haben wir uns gegönnt. Nicht nur die Aussicht, sondern auch das Essen war unvergesslich.
Chorus: Das Bio-Weingut Waterkloof beherbergt ein architektonisches Juwel auf seinem Gelände. Nachdem das darin bisher betriebene Restaurant während Corona schließen musste, hat TV-Koch Bertus Basson es nun wieder zum Leben erweckt – und zwar fulminant. Für weniger als 40 Euro gibt es hier 4 Gänge, eine fantastische Aussicht über die Bucht von Summerset West und sehr gute Weine. Der coole Koch steht gern auch selbst in der offenen Küche.
Belly of the beast: Im Zentrum von Kapstadt befindet sich der Bauch des Ungeheuers. Darin lockt ein ambitioniertes Team in lockerer Atmosphäre mit interessanten Weinen. Die offene Küche lädt zum Zuschauen ein und das Menu ist sehr saisonal ausgerichtet. Dieses Menu ist allerdings fest vorgegeben, sodass einem keine Wahl bleibt, außer genau diese perfekt aufeinander abgestimmten Gerichte zu genießen.
Casual Dining:
Grand Africa Lookout Beach: Wollt Ihr mit den Füßen im Sand eine Meeresfrüchte-Platte verschlingen und dabei den Sonnenuntergang über dem indischen Ozean beobachten? Dann seid ihr am Lookout Beach genau richtig. Neben Seafood gibt es auch Sushi, Salate und Gegrilltes. Auch wegen des jungen Teams und der loungigen Atmosphäre ist dieses Strandrestaurant ein Muss in Plettenberg.
Emily Moon River Lodge: Malerisch mit Blick auf ein Flussdelta gelegen, findet Ihr die im Boho-Style gestaltete River Lodge. Der kleine Weg von Plettenberg aus lohnt sich! Die Karte ist kunterbunt, das Essen lecker und der Service freundlich. Vor allem die romantische Atmosphäre und die spezielle Aussicht kennzeichnen dieses Restaurant.
Fat Butcher: Das beste Steak der Winelands! Mitten in Stellenbosch findet ihr einzigartige Fleischqualität, perfekte Zubereitung und dazu leckere Soßen und Salate. Am besten ergattert ihr einen Platz im netten Innenhof und genießt euer Steak unter Bäumen und Lampions. Wiederholungsgefahr.
Zenzero: Eine sichere Bank in Camps Bay. Italienisch angehauchte Küche direkt an der Promenade.
Kloof Street House: Live-Musik, sehr gutes Straußenfleisch und eine chillige Atmosphäre. Das Kloof Street House ist zu jeder Tageszeit eine entspannte Wahl. Berühmt ist dort der Malva-Pudding, eine süße Sünde inmitten der begrünten Terrasse.
Sightseeing in Kapstadt
Südafrika bietet nicht nur Geschichte, sondern auch Kunst, Kultur und jede Menge Abenteuer. Wir haben auf unserer Rundreise ein abwechslungsreiches Programm absolviert und hoffen, unser Best-of bietet auch etwas für euch fernab der “Klassiker”:
Kapstadt: Wer die Mother City in kurzer Zeit erfassen will, hat zwei Möglichkeiten. Nummer 1: Man nimmt die blaue Linie des Hop-on-hop-off Busses und einen halben bis einen ganzen Tag Zeit für ein paar Ausstiege. So umrundet man den Tafelberg, fährt vorbei an den ersten Weingütern des Kaps in Constantia, kann Fisch & Chips in Hout Bay essen oder am Strand von Camps Bay bummeln. Die Tour ohne Ausstiege dauert rund zwei Stunden. Wer es sich leisten möchte, dem empfehlen wir von Herzen einen Helikopter-Rundflug. An kaum einem anderen Ort der Welt lohnt sich dies aufgrund der besonderen Topographie der Stadt mehr als am Kap. Wir haben den Two Oceans Flug gemacht und sind fast 30 Minuten über die Gipfel und Strände geflogen. Himmlisch!
Unser kulturelles Highlight war das Zeitz MOCAA Museum. In einem ehemaligen Silo ist nicht nur ein Luxushotel (mit Dachterrasse für Drinks) untergebracht, sondern auch ein Kunstmuseum. In einem architektonisch herausragendem Rahmen werden brandaktuelle afrikanische Künstler gezeigt. Absolut sehenswert!
Kein Geheimtipp, aber für Pflanzenfreunde dennoch ein lohnenswerter Abstecher: Die Kirstenbosch Gardens zeigen die ganze Vielfalt des besonderen Florenreichs am Kap. Hier finden regelmäßig Konzerte statt. Außerdem kann man auch Picknick mitbringen oder beim Parkrestaurant Fynkos vorab ordern.
Weingüter im Western Cape
Wer im Western Cape unterwegs ist, der muss definitiv einen Tag oder auch eine Woche Halt in Afrikas bester Weinregion machen. Die Gegend zwischen Stellenbosch und Franschhoek bietet nicht nur eine traumhafte Landschaft zum Wandern, sondern auch Weingüter für jeden Geschmack. Von Picknicks und Tastings bis hin zu Museen und Farmshops warten die Estates mit fast allem auf, was das Herz begehrt. Unsere Best-of-Liste für Euch
- Boschendal: Altehrwürdig und doch so modern begrüßt das Weingut Boschendal am Fuße des Simonsbergs mit einem riesigen Angebot aus Shops, Museum, Wandertrails und tollen Restaurants. Uns hat der MCC dieses Estates am besten geschmeckt und die freilaufenden Hühner zeigen, wie ernsthaft die biologische hier Landwirtschaft betrieben wird.
- Tokara: Hier geht es um Rotwein und Oliven und das inmitten von cooler Architektur. Rund um den Selfie-Spot im Weinberg kann einem plötzlich auch ein Fasan begegnen. Wir haben ein Olivenöl-Tasting zu einer fabelhaften Aussicht genossen und die drei besten Rotweine des Weinguts mit fachkundiger und charmanter Erklärung probiert.
- Babylonstoren: In diesem Paradies kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbringen. Babylonstoren ist viel mehr als ein Weingut, sondern hat eher den Charakter einer Farm. Gleichwohl gibt es ein sehr modernes und kostenloses Weinmuseum. Dazu gibt es riesige Gartenanlagen, Führungen durch die Pflanzenwelt, einige Tiere und tolle Shops mit hauseigenen Produkten. Im Restaurant Babel kann man nicht reservieren, im Spa dagegen sollte man es unbedingt – und zwar lange im Voraus.
- La Motte: Dieses klassische Weingut ist bekannt für seine Rotweine. Es beherbergt neben einem sehenswerten Weinkeller auch ein Kunstmuseum. Wer den Hikingtrail (mit Anmeldung) hinter sich gebracht hat, kann es sich im Restaurant im Innenhof hinterher schmecken lassen oder ein Tasting genießen. Ab September 2023 eröffnet außerdem das Fine Dining Restaurant Jan mit Blick auf Lavendelfelder und einem Menu vom Feinsten.
- Blauwklippen: Ein modernes Anwesen mit Fokus auf den selbst gebrannten Gin. Bei den Tastings bietet Blauwklippen zum Fynbos-Gin auch die Kombination mit Macarons oder Nougat an. Daneben gibt es einen Bike-Park und einen Family Market an Samstagen und Sonntagen.
Tierwelt in Südafrika
Safari Sanbona: Das Highlight der Reise war ganz klar die Safari. Zwei Tage haben ausgereicht, um unheimlich viele wilde Tiere zu beobachten und die Landschaft an sich vorbeiziehen zu lassen. Was man hierbei wissen sollte: Der “morning drive” beginnt meist schon gegen 5 Uhr in der Frühe und eine weitere Tour dann am Nachmittag. Durch die Kälte und eine längere Anfahrt kann dies etwas unkomfortabel sein, aber der Weg ist es wert und danach kann man sich im Pool erholen.
Wir haben es als absolutes Privileg empfunden, einer Elefantenherde so nah kommen zu dürfen und die seltenen Kap-Berg-Zebras mit Jungen zu sehen. Während wir auf die weißen Löwen warteten, gab es einen kühlen Drink von der Kühlergrill-Bar des Landrovers.
Birds of Eden: Obwohl uns Vögel nicht besonders interessieren, hat uns dieser Park umgehauen. Über der Urwald-Landschaft ist ein großes feines Netz gespannt, damit sich die exotischen Vögel darunter frei bewegen können. Hunderte quietschbunter Ibisse, Papageien und Flamingos begegnen einem auf dem Rundweg durch das Paradies. An der Kasse gibt es ein Begleitheft, in dem jede Art ausführlich beschrieben ist – absolut lohnenswert.
Tenikwa Wildcats: Da man Raubkatzen nur selten aus der Nähe in freier Wildbahn sehen kann, haben wir eine Führung in Tenikwa gemacht. Leoparden, Löwen und Geparden, die zu viel Kontakt mit Menschen hatten und daher nicht mehr in der Wildnis leben können, werden hier gepflegt. So kommt man nicht nur besonders dicht an die eleganten Tiere heran, sondern lernt bei einer Führung auch viel über sie.
Unser Fazit
Südafrika ist relaxed, voller Naturschönheiten und ein wahres Foodie-Paradies. In der Mother City Kapstadt kann man die Trends der Welt wie in einem Schmelztiegel sehen, hören und schmecken. Das europäischste aller afrikanischen Länder lockt außerdem mit null Zeitverschiebung – wir kommen wieder 🙂