Warum kleine Koffer einfach groß(artig) sind!
Immer wieder sind Menschen erstaunt, wenn ich erzähle, dass ich fast nur mit Handgepäck fliege. “Wie schaffst du das denn?”, fragen sie überrascht. Die Antwort ist einfach: Konzentriere dich auf das Wesentliche und du hast weniger Ballast. Aber es ist leichter gesagt als getan. Gründe dafür gibt es jedoch viele:
- Wer sein Handgepäck an Bord hat, kann es nicht verliere. Wertvolle Sachen wie Schmuck oder Technik sind sicher verstaut. Wer weiß, wie die Koffer im Untergrund des Flughafens auf die Gepäckbänder gedonnert werden? Sicher nicht auf die vorsichtigste Art und Weise.
- Dem Koffer selbst kann so auch eigentlich nichts passieren. Die traurige Überraschung an der Gepäckausgabe, das eine Rolle fehlt oder der Griff verzogen ist, bleibt aus.
- Man spart viel Zeit, da man nicht in einer langen Schlange am Drop-Off-Schalter anstehen muss. Ja, es gibt mittlerweile Automaten, die das erledigen sollen, aber unsere Erfahrung ist, dass das nicht immer problemlos läuft. So oder so muss man mit Aufgabegepäck früher am Flughafen sein. Diese Zeit kann man gut für etwas anderes nutzen und entspannt anreisen.
- Man spart bares Geld, denn die allermeisten Airlines verlangen für Aufgabegepäck mittlerweile satte Gebühren. Bei Lufthansa sind es teilweise 130 Euro für einen Koffer auf einem Hin- und Rückflug. Für ein Pärchen sind das schon 260€. Davon kann man mehrmals sehr gut essen gehen!
- Vor Ort muss man keinen großen Koffer hinter sich her zerren, schleppen und beaufsichtigen. Je weniger man dabei hat, desto weniger kann man verlieren. Gut für ein befreites Dasein auf Reisen – und der Rücken dankt es auch!
- Auch die Umwelt freut sich, denn weniger Gewicht im Flugzeug bedeutet einen geringeren CO2-Ausstoß.
Grundregeln zum Handgepäck
- Leichte Kleidung und leichtes Equipment einpacken. Schwere Schuhe zieht man auf dem Flug an und Outfits kombiniert man von vornherein so, dass vieles zueinander passt. Leichte Daunenjacken wiegen weniger als Wolljacken, Cashmere und Leinen wiegen fast gar nichts. Genauere Tipps zu leichter Kleidung findet ihr auch in unserem Artikel über Reisebekleidung.
- E-Reader statt Bücher oder besser noch: Das Tablet als Reader nutzen. Mit einer Reisetastaur von Logitech wird das Gerät zur “Schreibmaschine” umfunktioniert, solltet ihr etwas tippen wollen.
- Unterwegs waschen. Entweder mit dem Reinigungsservice, den die allermeisten Hotels anbieten oder zwischendurch mal mit Rei in der Tube selbst beherzt etwas durchwaschen. Bei Naturfasern tut es oft auch schon das Auslüften oder beim Duschen ins Bad hängen, der Wasserdampf erledigt dann den Rest.
- Sonnencreme oder Drogerieartikel im Supermarkt vor Ort kaufen. Supermärkte im Ausland sind ohnehin spannend und in den allermeisten Fällen (außer z.B. in der Schweiz und in Norwegen) auch günstiger, als bei uns. Viele Kleinigkeiten kann man nachkaufen, sollte man doch mehr als erwartet benötigen. Unterwäsche, ein paar Socken und Sonnencreme kosten auf jeden Fall weniger als die Gebühr für Aufgabegepäck!
- Bei vielen Pflegeartikeln kann man sich bei guten Hotels darauf verlassen, dass dafür gesorgt ist. Vor Ort gibt es of Shampoo, Duschgel, Conditioner, Bodylotion, Wattepads, Q-Tips und manchmal auch eine Zahnbürste und Zahnpasta. Damit kommt man schon recht weit wenn man keine speziellen Bedürfnisse hat. Wenn ihr zu zweit reist, könnt ihr euch vieles ja auch teilen.
- Für alles andere: Reisegrößen kaufen oder abfüllen. Unsere Lieblingsbehälter dazu findet ihr hier.
- In warmen Ländern und bei Strandurlaub braucht es meist eh nur 1-2 Bikinis oder Badehosen, Flipflops, Turnschuhe und luftige Sachen für abends. Im Skiurlaub gilt unsere Empfehlung natürlich nicht!
- Probepacken und dabei einen “Optional-Haufen” machen. Den lasst ihr dann am Ende zuhause. Denn wenn ihr schon überlegen müsst, ob ihr die Sachen wirklich braucht, dann braucht ihr sie definitiv nicht!
- Das größtmögliche Handgepäckstück mitnehmen, was die Airline zulässt. Bei der Lufthansa sind das zum Beispiel 55 x 40 x 23 cm, da passt schon unglaublich viel rein.
- Was ihr nicht braucht, lasst ihr getrost zuhause: Dicke Jeans, Stilettos, in denen kein Mensch laufen kann, Accessoires für diverse Outfits.
Die Kunst des Weglassens befreit ungemein und erleichtert euch eure Reise 🙂