Leichtes Gepäck - wo ihr die ultimative Reisebekleidung findet
Worauf kommt es bei Reisebekleidung an? Welche Materialien sind besonders luftig und gut zu transportieren? Und vor allem: wo findet ihr sie? Dazu habe ich diesen Guide für die Dame von Welt geschrieben.
Zuerst zu den Materialien: Die Königin ist hier die Naturfaser, sprich Leinen, Baumwolle, Wolle, Seide, Cashmere oder gar Alpaka. Leinen trugen schon Reisende im 19. Jahrhundert, weil sie so strapazierfähig und dicht ist. Je dichter verarbeitet, desto eher schützt sie auch vor Insektenstichen.
Baumwolle kennen wir alle ohnehin und die gute alte Wolle hält sehr warm, ist als Merinowolle sogar recht winddicht und muss nur ausgelüftet werden. Cashmere wiederum ist die Kaiserin unter den Naturmaterialien, denn es ist federleicht, hält sehr warm und ist angenehm flauschig. Allerdings ist minderwertiges Cashmere auch schnell von Pilling betroffen oder verklebt nach wenigen Wäschen.
Vor allem in den letzten Jahren hat Alpaka es auf den Markt geschafft – und das völlig zurecht. Es ist noch wärmer als Cashmere, aber nicht ganz so anfällig. Und wer es chic und ganz leicht mag, für den ist Seide prädestiniert.
Besonders pflegeleicht ist sie in der Kombination mit Elastan (dann Satin genannt). Die Bremer Firma Herzensangelegenheit fertigt aktuell wunderbare Schnitte in vielen Farben.
Mit viel Elastan arbeiten auch die Hamburger Mode-Schwestern vom Traditionsgeschäft Stegmann. Sie führen farbenfrohe Reisekleider & Jumpsuits, die man nie mehr missen will. Sie fallen durchaus auf und sind so leger geschnitten, dass viele auch tagsüber funktionieren. Mein Lieblingsstück aus der aktuellen Kollektion ist das Kleid Bobby, das es schon lange gibt, aber nun auch endlich einfarbig.
Wer es noch elegante mag, wird beim Amsterdamer Label “La Salle” fündig. Das kleine Schwarze aus super strechigem italienischen Jersey ist eine Investition für die Ewigkeit. Damit steht einem Candle-Light Dinner am Ende der Welt nichts entgegen und das Bügeleisen kann zuhause bleiben.
Kommen wir zur Jogginghose oder besser gesagt einer “Allrounderhose”. Heutzutage geht es sportlicher zu als früher und schon bei der Anreise mag ich es gern bequem. Dafür finde ich die Jogger der kanadischen Marke lululemon ideal, denn sie sind so schlicht designed, dass sie auch beim Stadtbummel funktionieren. Die “Adapted State Jogger” passt sich von Herbst bis zum Frühjahr an alle Temperaturen an und hat sogar gesicherte Reisverschlusstaschen, um Handy oder Geld aufzubewahren – nicht nur als Reisebekleidung.
Nun zu den Oberteilen: Hier ist mein absoluter Favorit die österreichische Firma Wolford, denn der Strumpfhosen-Gigant hat sein Know-How auch für großartige Bodys und Tops eingesetzt. Sie sind nicht nur echte Leichtgewichte, sondern auch äußerst strapazierfähig und unfassbar angenehm auf der Haut. Das liegt am hohen Modal-Anteil, wodurch die Oberteile auch so flexibel sind. Mein aktueller und dabei zeitloser Liebling ist das Aurora-Shirt, das es mit kurzen und auch mit langen Ärmeln gibt. Und was sogar das Gewissen erleichtert: es ist kompostierbar.
Nun zu Leinen…ja es knittert, aber nicht, wenn es weicher verarbeitet ist. Vor allem bei T-Shirts ist das der Fall. Leinen-Shirts sind angenehm kühlend auf der Haut, saugen Schweiß gut auf und müssen nicht gebügelt werden, wenn man sie direkt auf einen Bügel hängt. Die H&M-Tochter COS hat immer wieder gut verarbeitete Kleidungsstücke aus der Naturfaser, so zum Beispiel ein schlichtes T-Shirt in mehreren Farben.
Weiter geht es mit einer innovativen Faser aus Euclyptusholz – Lyocell. Ziemlich leicht, sehr kühlend und fast nicht knitternd. Und dabei nicht mal teuer. Bisher führen nicht viele Marken dieses Material, aber der Fast-Fashion-Anbieter Reserved hat immer wieder einige Teile, die trotz des günstigen Preises durchaus langlebig sind. Besonders Kleider fallen weich und schmiegen sich um die Silhoutte. Da ich in diesem Beitrag aber auch andere Tipps für Kleider erwähnt habe, möchte ich als Beispiel diese Jogginghose aus der Sommerkollektion erwähnen.
Ein wahrer Klassiker unter den Textilfasern ist Wolle und vor allem die hochwertige Merinowolle. Nicht umsonst haben Küstenbewohner in Schottland und in der Bretagne die Verarbeitung perfektioniert. Sie ist winddicht, zum Teil sogar wasserabweisend und unfassbar langlebig. Die französische Traditionsfirma Armor Lux fertigt noch immer in Frankreich und ist bekannt für ihre gestreiften, fröhlichen Pullover.
Cashmere ist besonders feines Ziegenhaar, das dreimal mehr isoliert als Schafswolle und mit jedem Tragen weicher wird. Mittlerweile ist so viel von der begehrten Faser auf dem Markt, dass einige Hersteller nicht mehr garantieren können, dass ihre Produkte zu 100 Prozent aus echtem Cashmere bestehen und nicht mit minderwertigen Fasern gemischt sind. Bei Repeat bekommt man, was man bestellt und die Invesition lohnt sich. Ich habe seit 11 Jahren einen Repeat-Pullover und er ist immer noch wunderschön.
Der große Bruder der Cashmereziege ist das Alpaka, zumindest was die Faser anbelangt. Ultrawarm, ultraleicht und absolut natürlich. Mittlerweile gibt es nicht nur immer mehr Alpaka-Farmen zum Besuchen, sondern auch Pullover, Strickjacken, Socken und Mützen zu erstehen. Mein derzeitiger Liebling ist ein zeitloser Pullover, der relativ dünn gearbeitet ist und somit weder aufträgt, noch viel Platz im Koffer braucht:
Zum Abschluss möchte ich noch eine weniger bekannte kleine Marke erwähnen, die unter dem Motto “Power Casuals” produziert. Mit hohen Elastananteilen und äußerst zeitlosen Schnitten sind viele Teile der japanischen Firma bestens zum Reisen geeignet. Für Geschäftsreisende sei hier stellvertretend eine klassische schwarze Bluse angeführt. Ich hoffe, mein Exkurs zu Materialien und Fasern hilft euch zukünftig beim Shopping und später auch beim Koffer packen.