Ayurveda in Sri Lanka
Um uns von den Strapazen unserer Sri Lanka Rundreise zu erholen, haben wir uns sechs Tage in einem Ayurveda Resort gegönnt.
Wir haben uns für ein kleines familiäres Hotel im Westen Sri Lankas entschieden, die Villa Lanka Pearl. Hier werden die Speisen am Tisch serviert und alles ist hübsch dekoriert. Alle Gäste in den elf Zimmern kennen sich schnell und sind zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden. Von Freunden haben wir gehört, dass es in anderen Resorts Buffets gibt und die Behandler von Tag zu Tag wechseln. Umso glücklicher waren wir mit unserer Wahl – die Villa Lanka Pearl ist ein kleines Paradies voller Lächeln und Wohlergehen.
Welche Art von Hotels und Kuren gibt es?
Ayurveda ist eine traditionelle indische Heilkunst, die vor allem in Indien und Sri Lanka angeboten wird. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile einige Hotels, die Therapien anbieten, aber für ein authentisches Erlebnis lohnt sich der Weg nach Asien.
Die Angebote reichen von sehr einfachen Unterkünften mit harter Panchakarma Kur (Entgiftung) bis hin zu luxuriösen Resorts auf Sterne-Niveau. Entsprechend unterscheiden sich die Preise. Klassische Panchakarma Kuren dauern mindestens zwei Wochen und beinhalten Medikamente und anstrengende entgiftende Verfahren. Der Nutzen ist jedoch so groß, dass viele Menschen mit Erkrankungen begeistert sind und die Kur sogar regelmäßig wiederholen.
Was erwartet mich bei Ayurveda?
Bei der traditionellen, anstrengenden Panchakarma-Kur können auch Einläufe und weitere Methoden zur Entgiftung zum Einsatz hinzukommen. Da wir uns jedoch für eine sogenannte Wellness-Kur entschieden haben, genossen wir einfach die abwechselnden wohltuenden Behandlungen und waren von morgens bis in den Nachmittag von herzlichen Therapeuten umgeben, die uns mit ihren heilenden Händen verwöhnten. Zum krönenden Abschluss gab es für uns noch ein Bad inmitten von Lotosblüten – wunderschön!
Arzt
Alles beginnt mit einer ausführlichen Anamnese bei einem speziell ausgebildeten Ayurveda-Arzt. Er oder sie fragt nach Essgewohnheiten, gesundheitlichen Leiden, Schlafrhythmus, Verdauung und vielem mehr. Darauf basierend wird man in einen Typ, ein sogenanntes Dosha, eingeteilt.
Tee
Basierend auf dem Dosha (Pitta, Kapha, Vata) sollte man täglich einige Tassen des passenden Tees trinken, der die Dysbalancen ausgleichen soll. Ein zu hohes Dosha wird durch den Tee sozusagen gemindert. Die Teemischungen bestehen aus Gewürzen und Kräutern und schmecken durchaus lecker.
Essen
Auch das Essen wird ayurvedisch auf das jeweilige Dosha abgestimmt. So sollten hitzige Pitta-Typen zum Beispiel nichts zusätzlich anheizendes essen, sondern eher kühlendes wie Gurken, Minze oder Joghurt. Vata-Typen hingegen vertragen durchaus Gewürze wie Chili und Ingwer, die wärmen und zum Schwitzen bringen. Grundsätzlich ist die ayurvedische Küche sehr vegetarisch und von frischen Salaten und vielfältigen Currys geprägt. Drei Mahlzeiten am Tag sind sehr sättigend, sodass Snacks zwischendurch überhaupt nicht erst in Frage kommen.
Therapien
Nun zum Kern des Ganzen – den Behandlungen. Hierbei wird ein extra auf das Dosha abgestimmtes Öl angefertigt und für verschiedenste Massagen angewendet. Je nach Krankheitsbild oder Bedürfnis werden die Behandlungsarten vom Doktor angeordnet und in einen Tagesplan integriert. Die Therapie kann bestehen aus:
Stirnguss (mit Öl), Körperpackung, Ganzkörpermassage, Schwitzhütte, Fußmassage, Kopfmassage, Heißen Lappen, Kräuterstempel-Massage, Spezielle Massage an betroffenen Stellen, Kokosmilch-Reis-Stempel, Gesichtsmassage, Kräuterbad, Dampfbad, Gesichtsmaske, Ergänzende Akupunktur.
Was soll ich zum Ayurveda einpacken ?
Kurz gesagt: Flipflops, alte Unterhosen und ein gutes Buch.
Da bei fast jeder ayurvedischen Behandlung besonders viel warmes Öl genutzt wird, besteht die Kleidung tagsüber aus einem Sari aus Baumwolle, den das Hotel stellt und täglich reinigt. Daher benötigt man eigentlich keine Kleidung außer für den Strand, das Yoga und die Ausflüge, sofern man sein Hotel verlassen möchte.
Bei der Unterwäsche empfehlen wir euch, entweder alte oder dunkle Wäsche mitzunehmen, denn auch sie wird sonst vom Öl beschädigt. Ansonsten ist ein gut reinigendes Shampoo nützlich, um die öligen Haare wieder gut sauber zu bekommen. Je nach Region empfiehlt sich außerdem Moskitospray und natürlich Sonnencreme. Zwischen den Behandlungen bleibt ordentlich Zeit zum Lesen, sodass ein Buch Pflicht ist. Vielleicht ja etwas thematisch passendes wie der Klassiker von Hermann Hesse? Sein Buch Siddhartha beschreibt das Leben des Buddha. Oder einführende Werke in die Lehre des Ayurveda mit praktischen Alltagstipps? Hier ein paar Ideen:
Fazit
Uns haben schon die 6 Tage Ayurveda so gut getan, dass wir auf jeden Fall wiederkommen werden. Unsere Entspannung hält nach wie vor an und wir wissen nun viel besser, welche Nahrungsmittel uns gut tun. Das besondere an dieser Art der Kur sind nicht nur die angenehm warmen Temperaturen und die beruhigenden Klänge des Meeres in der Nähe, sondern vor allem die fürsorgliche und warmherzige Art der Therapeuten. So viele Berührungen und so viel Aufmerksamkeit für den Körper ist absoluter Luxus, der die Seele berührt.
Unsere Tage waren vom 7 Uhr morgens (Yoga vor dem Frühstück) bis in den Nachmittag (Therapien) abwechslungsreich ausgefüllt und wir haben geschlafen wie Babys. Ein strukturierter Tagesablauf, wohlschmeckende Mahlzeiten und die heilende Wirkung waren phantastisch. Absolute Empfehlung für jeden, auch als Vorbeugung vor Krankheiten und Burnout.