Auf geht's nach Istanbul
Die einzige Stadt weltweit, die auf zwei Kontinente aufgeteilt ist – das ist Istanbul. Eine orientalische Mega-Metropole am Wasser, die vor allem im Sommer Touristen anzieht. Wir sind abseits der Saison in die heimliche türkische Hauptstadt eingetaucht und haben sie sogar im Schneesturm erlebt. Wo wir essen waren und was ihr euch anschauen solltet, haben wir für euch zusammengefasst:
Schlafen in Istanbul
Da wir uns durch die Food-Szene schlemmen wollten und Standard-Hotels grundsätzlich nicht mögen, haben wir uns in Istanbul für ein Appartement im quirligen Beyoglu entschieden. Natürlich kann man auch im sehr touristischen Sultanahmet schlafen, aber wer in der Nähe der großen Einkaufsstraße Istiklal Caddessi und netter Bars sein möchte, der ist auf dieser Seite des goldenen Horns richtig.
Art Pera Suites: Mit hohen Decken, einer modernen gut ausgestatteten Küche und geschmackvoller Einrichtung glänzen diese großzügigen Appartements. Da lässt es sich auch ein paar Tage aushalten. Gegenüber ist der beste Sandwichladen von Istanbul und die U-Bahn-Station Sishane ist nur ein paar Schritte weiter.
Pera Neuf:Gleich um die Ecke liegen diese netten und sehr individuellen Appartements. Die Küchenzeile hier ist etwas kleiner, dafür gibt es aber Bakone, sodass man im Sommer mitten im Leben. Das Design ist liebevoll und der Service überaus freundlich.
Cafés in Istanbul
Die türkische Küche ist auch für ihre zuckrigen Leckereien bekannt. Von Lokum über warmes Künefe bis hin zu den vor Süße triefenden Baklava ist die Stadt ein Mekka für Naschkatzen. P.S. für Katzen im übrigen auch, Istanbul liebt und pflegt seine Straßenkatzen mit Hingabe.
Karaköy Güllüoglu: Die traditionsreiche Baklava-Bäckerei Güllüoglu hat mehrere Filialen und diese ist besonders modern. Egal ob man etwas vor Ort verzehren möchte oder mit ins Flugzeug nehmen, die Auswahl ist riesig und es gibt auch Baklava ohne Gluten oder mit weniger Zucker.
Café im Pera Palace Hotel: Das Pera Palace Hotel begrüßte um die Jahrhundertwende die Gäste des Orient Express. Den Ruf des Exklusiven bewahrt man dort bis heute und so sind die Preise im 5-Sterne-Haus gesalzen. Es lohnt sich dennoch, den alten Fahrstuhl zu besichtigen oder die Bibliothek zu bestaunen. Einen Kaffee im plüschigen rosafarbenen Café kann sich außerdem jeder leisten, der in die Historie eintauchen möchte.
Turk-alman Kitabevi: Das deutsche Büchercafé liegt direkt an der großen Einkaufsmeile im Herzen Beyolus und pflegt den kulturellen Austausch. Hier gibt es deutsche Bücher und auch deutschen Kuchen, alles hausgemacht und auch Minoa Pera.
Snacks in Istanbul
Pera Sandwiches: Die Inflation spürt man an allen Orten in der Stadt, aber bei Pera Sandwiches gibt es noch vernünftige Preise und die leckersten frischen Sandwiches, die man sich vorstellen kann. Der Eigentümer ist unfassbar freundlich und in 2 Minuten hat man ein individuell belegtes Baguette, das mit einem liebenswerten Lächeln zubereitet wird.
Dönerci Hamdi Usta: Ihr fragt euch, wo der Drehspieß erfunden wurde? Natürlich in Istanbul und zwar vom Gründer des Imbisses Hamdi Usta. Mit einer Dönerbude wie in Deutschland hat das hier aber nichts zu tun. Man wird freundlich bedient und erhält beste Fleischqualität. Dazu ein frischer Ayran und ihr wisst, wie Türken Döner genießen.
Tarihi Sultanahmet Köftecisi Selim Usta: Ganz in der Nähe der Hagia Sophia findet ihr dieses traditionelle Schnellrestaurant. Nach den Sehenswürdigkeiten also eine günstige und schnelle Möglichkeit, satt zu werden. Die Linsensuppe und die Köfte sind geschmackvoll und man sitzt zwischen Einheimischen.
Restaurants in Istanbul
Pandeli: Vom Michelin und dem Gault Millau beachtet – und das aus gutem Grund, denn der Fisch muss hier phantastisch sein. Wir haben vermutlich den Fehler gemacht, Fleisch zu bestellen. Dar in Ordnung, hat unser aber nicht umgehauen. Schön ist allerdings die fliesengesäumte Atmosphäre, die schon viele Stars in das Traditionslokal gelockt hat. Achtung, die Küche schließt schon um 19 Uhr.
Pera Antakya Restaurant: Moderne Atmosphäre, aber typisch anatolische Küche. Die Preise sind aktuell auf deutschem Niveau, aber das Essen ist es auch wert. Wir fanden alles sehr lecker und der Service war äußerst freundlich.
Antiochia: Eine Perle inmitten mancher lieblos geführter Lokale. Das Antiochia ist bekannt für seine Vorspeisen und hat auch einen großen, offenen Grill. Lecker, modern, eine Empfehlung!
Sightseeing in Istanbul
Hagia Sophia und Blaue Moschee: Beide Gotteshäuser sind ein Muss und liegen dicht beieinander. Seitdem Präsident Erdogan die Hagia Sophia wieder in eine Moschee verwandelt hat, herrscht hier Kopftuchpflicht und das untere Stockwerk kann nur noch von Gläubigen betreten werden. Alle anderen zahlen rund 28 Euro und dürfen aus der oberen Ebene die Kuppel bestaunen. Es gibt übrigens einen kostenlosen Audioguide, den man im Inneren per QR-Code herunterladen kann. Insofern bietet sich hier eine günstige Alternative zu den teureren Touren.
Basilika Zisterne: Wir wandeln gern auf den Spuren von James Bond, also mussten wir natürlich in die unterirdische Zisterne und wurden nicht enttäuscht. Der Ort hat eine gewisse Magie und kündet von antiken Zeiten. Auch hier ist der Eintritt leider kein Schnäppchen, aber es lohnt sich. Am besten ein Skip-the-row Ticket online kaufen oder unter der Woche kommen.
Ägyptischer Basar: Der kleine Bruder vom großen Basar ist unsere Empfehlung für alle, die keinen Ramsch kaufen wollen. Während man sich im klassischen Basar angesichts der Fülle des Angebots leicht verlaufen kann, ist der ägyptische Basar übersichtlich und schön. Tolle Decken, liebevoll gestaltete Vitrinen und freundliche Verkäufer. Uns hat dieses Erlebnis gereicht und wir haben in 30 Minuten alles gefunden, was wir suchten: Tee, Gewürze und Nüsse.
Paket Postanesi: Apropos Shopping – in einer ehemaligen Ankunftshalle im Hafen von Kadiköy ist nun ein nobles Einkaufszentrum. Wer ohnehin zum Museum für moderne Kunst geht, sollte auch mal einen Blick hier reinwerfen. Die Restaurierung der alten Hallenkonstruktion ist sehr gelungen und wer die teuren Boutiquen links liegen lässt, landet direkt an der modernen Uferpromenade. https://maps.app.goo.gl/YZCxFq3pp2x7MJTF9
Museum für moderne Kunst: Der Bau von Renzo Piano thront in hellgrauem Beton am goldenen Horn und präsentiert sich mit Glas und hellen Räumen. Die Dauerausstellung präsentiert ausschließlich türkische Künstler und ist nicht sonderlich umfangreich. Dafür ist der Eintrittspreis leider hoch. Was allerdings überrascht: Der Ausblick von der Dachterrasse auf bei Seiten des Bosporus – eine absolute gelungene Architektur.
Atatürk Kulturzentrum: Das riesige, kantige Kulturzentrum am Taksim-Platz bietet Platz für Theater, Kino und Oper. Wir haben lediglich eine kostenlose Ausstellung zum Thema Pop-Art und eine Picasso-Ausstellung genossen. Hier lohnt sich in jedem Fall der Blick in den Veranstaltungskalender.
Ausflug nach Asien: Egal ob mit einer Fähre oder mit der U-Bahn, ein Ausflug nach Üsküdar eröffnet den Blick von der asiatischen Seite der Stadt. Am Ufer entlang kommt man am sogenannten “Maidens Tower” vorbei und blick hinüber auf den Topkapi Palast und den Galataturm. Ein paar Schritte von diesem sehenswerten Turm entfernt liegt das Café by Lila https://maps.app.goo.gl/XwAwfqncCChSZeYJ9 mit netter Terrasse und leckeren Getränken.
Fazit über Istanbul
Istanbul ist immer eine Reise wert, egal ob im hitzigen Hochsommer oder in kühleren Monaten. Wir haben ein paar Tage erlebt, wie die Metropole mit Schneemassen kämpft, das machte unseren Aufenthalt besonders. Wer an Museen und Shopping interessiert ist, sollte den Februar und März in Erwägung ziehen, bevor ab April die großen Massen einfallen. In jedem Fall bietet Istanbul gutes herzhaftes Essen, günstige Shoppingmöglichkeiten und Kultur zum Staunen.


























