Route unserer Kykladen-Reise
Die Inselgruppe der Kykladen umfasst so viele unterschiedliche Inseln in der südlichen Ägäis, dass man dort monatelang mit dem Segelboot kreuzen könnte. Wir haben es zum Kennenlernen für drei sehr unterschiedliche Stationen entschieden, die sich auch logistisch gut verbinden lassen.
Mit einem Direktflug ging es für uns für 3 Tage nach Mykonos. Von dort sind wir mit einer flotten Fähre nach Naxos übergesiedelt und nach 5 Tagen letztendlich auf das einmalige Santorini, diesmal mit einer langsameren großen Fähre.
Reisedauer: 12 Tage
Reiseart: Rundreise Flug/Mietwagen/Fähre
Reisezeit: Oktober
- Tag 1 – 3 Mykonos (mit Delos)
- Tag 4 – 8 Naxos
- Tag 9 – 12 Santorini
Mykonos
Die kleine Insel hat sich in den letzten 20 Jahren zum Hotspot für den internationalen Jet-Set entwickelt. Hier wird in der Hochsaison gefeiert, was das Zeug hält. Die Preise sind entsprechend hoch und die Altstadt von Mykonos-Stadt ist besonders herausgeputzt.
Wir haben uns für einen ruhigen Besuch in der Nachsaison entschieden und es genossen, durch die weiß-gekalkten Gassen mit den bunten Balkonen zu schlendern.
Wer nicht auf Luxus-Shopping aus ist, kann sich dennoch im Labyrinth der Altstadt verirren. Hier pulsiert auch das kulinarische Herz der Insel.
Schlafen auf Mykonos
Um direkt im Zentrum zu sein, ohne unseren Koffer quer durch das Labyrinth der Gassen ziehen zu müssen, haben wir uns für ein Zimmer in den Fabrikas Rooms entschieden. Sie sind äußerst neu und hochwertig eingerichtet. Transfer vom/zum Flughafen oder der Fähre sind im Preis inbegriffen und einige Snacks aufs Haus gibt es auch.
Sightseeing auf Mykonos
Fernab von Mykonos-Stadt hat die Insel in unseren Augen nicht viel zu bieten. Natürlich gibt es einige schöne Strände, aber hier werden für die Sonnenliegen derart stolze Preise aufgerufen, dass uns die Laune vergangen ist. Um dorthin zu gelangen, braucht man entweder Geduld für den öffentlichen Nahverkehr oder ein ATV.
Diese gibt es zwar schon ab 30 Euro pro Tag zu mieten, aber passt bitte auf, dass Ihr euch für ein verkehrssicheres Modell entscheidet. Nicht alle Fahrzeuge sind gut in Schuss.
Wer statt teurer Beachclubs lieber etwas Kultur erleben will, kann mit der Fähre auf die kleine Nachbarinsel Delos übersetzen und dort in die Antike eintauchen. Wir waren von den Tempeln absolut beeindruckt und haben unsere Eindrücke in diesem Artikel ausführlich beschrieben.
Essen auf Mykonos
Kastro’s Restaurant: Von den Balkonen dieses fabelhaften Restaurants habt ihr einen grandiosen Blick auf den Sonnenuntergang über dem Meer und hinüber zu den Windmühlen. Die modern interpretierte griechisch-internationale Küche hat ihren Preis und eine Reservierung ist Pflicht, aber das Erlebnis ist einmalig.
Lucky Fish: Wie es der Name bereits verrät, ist dieses Lokal auf frischen Fisch spezialisiert. Ob als Ceviche, gegrillte Seebrasse oder als ganzer Hummer – der Chefkoch bereitet alles perfekt zu. Man sitzt am Ende einer quirligen Gasse und kann dem bunten Treiben entspannt mit einem Glas Assyrtiko zuschauen. Den krönenden Abschluss macht der Nachtisch mit Suchtgefahr: Bougatsa.
Gioras bakery: Àpropos süß – die älteste Bäckerei von Mykonos findet ihr ebenfalls in der Altstadt. Der Holzofen aus dem 18. Jahrhundert zeugt von der langen Tradition dieses Familienbetriebs, der auch heute noch täglich Naschereien herstellt. Ob Orangenkuchen, Baklava oder Kekse – die Auswahl ist riesig. Mit einem Espresso dazu kann man hier eine ruhige Pause einlegen und sich außerdem auch mit herzhaften, günstigen Snacks eindecken.
Naxos
Die größte Insel der Kykladen ist bei weitem nicht so bekannt wie andere griechische Inseln, dabei hat sie einiges zu bieten: Lange Sandstrände, vielfältige Wanderwege und kulturelle Sehenswürdigkeiten. Sie ist außerdem weitaus günstiger als z.B. Mykonos.
Zudem ist Naxos eine grüne Insel. Hier gibt es sogar Landwirtschaft, die dafür sorgt, dass man die leckersten Kartoffeln und gutes Olivenöl bekommt. Wer hier mehr sehen möchte, als seinen Hotelpool, der sollte sich ein kleines Auto mieten. Wir haben das über Check 24 gemacht und waren sehr zufrieden.
Schlafen auf Naxos
Ganz in der Nähe der “Chora”, der Altstadt, liegt das Naxos Village. Dort hatten wir ein modernes und gemütliches Zimmer mit Küchenzeile und Balkon. Das Hotel ist angelegt wie ein griechisches Dorf und bietet neben einem niegelnagelneuen Pool ein großes Frühstückslokal. Dort gibt es beste Produkte aus eigener Herstellung und einen ausgezeichneten Kaffee.
Essen auf Naxos
Avaton 1739: Vom fast höchsten Punkt in der Chora habt ihr einen fantastischen Ausblick auf die Stadt, das Meer und den Sonnenuntergang. In den dicken Mauern des ehemaligen Ursulinenklosters wird heute nicht nur gut gekocht, sondern es gibt auch ganz besondere Cocktails mit Kitro-Likör. Für einen guten Tisch zum Sundowner empfehlen wir eine Reservierung.
Labyrinth: Der Name ist Programm, denn diese Taverne ist nicht ganz so leicht zu finden. Im begrünten Innenhof angekommen, wird man sehr freundlich begrüßt und die kleine, aber feine Karte überreicht. Spezialität des Hauses sind Fleischgerichte mit Fenchelsoße. Auch der lokale Wein vom Fass ist absolut zu empfehlen – so wie übrigens überall, wo dies als Ergänzung zu Flaschenweinen angeboten wird.
Paravas: Das moderne Lokal im Bergdörchen Chalki serviert zu naxischem Craftbeer knusprige Zuchinibällchen mit Zaziki und hat auch ein Moussaka im Angebot, das sich sehen lassen kann. Im Innenhof geht es lebendig zu, in den alten Mauern drinnen gemütlicher.
Ambrosia: Wer zum Berg Zeus aufsteigt, der sollte gut gestärkt sein. Das Dorf Filoti liegt auf der Strecke zum Zeus und versammelt gleich mehrere Tavernen am Dorfplatz unterhalb des Klosters. Ein junges Pärchen führt dort das Lokal Ambrosia mit frischen kulinarischen Ideen und serviert ein Pilzragout zum Niederknien und knackigen griechischen Salat.
Wandern auf Naxos
Wer gut isst, der sollte sich auch etwas bewegen. Für Ambitionierte bietet sich eine Wanderung auf den bereits erwähnten Berg Zeus (Zas) an, der mit 1001 Metern Höhe der höchste der Kykladen ist. Wer den schweißtreibenden Aufstieg schafft, wird mit einem weiten Blick auf die umliegenden Inseln belohnt. Hoch oben geht es durch schroffes Gestein, sodass man diese Tour mit Wanderschuhen unternehmen sollte. Komoot-Link
Einen etwas niedrigeren Berg kann man südlich davon ab dem Bazeos Turm umrunden und dabei durch Olivenhaine und entlang alter Mauern spazieren. Nach zwei Dritteln des Weges wird das Durchhaltevermögen mit einer Höhlenkirche belohnt. Absolut sehenswert! Komoot-Link
Unser dritter Rundweg führt vom Örtchen Sangri aus Richtung Demeter-Tempel. Die Pfade sind gut ausgebaut und bieten schon aus der Ferne schöne Aussichten auf die antike Stätte. Nach der Besichtigung und dem Rückweg nach Sangri kann man sich in der lokalen Taverne mit einer großen Portion Gyros belohnen. Komoot-Link
Strände auf Naxos
Vor allem an der Südküste der Insel lassen sich in 15 Minuten von Naxos-Stadt aus viele tolle Strände erreichen.
Uns hat besonders der Agios Prokopios gefallen, da es hier eine große Auswahl an Liegestühlen und Restaurants gibt. Für 10 Euro erhält man in der Nachsaison zwei Sonnenliegen samt Schirm und wird sehr nett bedient. So kann man es sich locker ein paar Stündchen in der Sonne gefallen lassen.
Wer es noch idyllischer und abgeschiedener mag, dem empfehlen wir den Weg zum Hawai Beach. Hier ist zwar keine Infrastruktur vorhanden, dafür muss man die Wellen hier nur mit wenigen anderen teilen. Kristallklares Wasser und Karibik-Feeling – was will man mehr?
Santorini
Die Vulkaninsel ist allein durch ihre Topographie absolut einmalig und war der krönende Abschluss unseres Inselhoppings. Schon bei der Anfahrt mit der Fähre erhält man überwältigende Blicke auf den Kraterrand, die sogenannte Caldera.
Der Instagram-Spot ist auch in der Realität so schön und das zieht Touristen aus aller Welt an. Es lohnt sich also unbedingt, in der Nachsaison zu kommen. Sogar Ende Oktober ist es hier meist noch über 20 Grad warm.
Schlafen auf Santorini
Die Übernachtungspreise auf Santorini können mit Metropolen wie Paris und New York mithalten, sofern man im feinen Oia samt Infinity-Pool nächtigen möchte.
Wir waren ehrlich gesagt froh, fernab dieses Trubels zu übernachten. Unser Ausblick war mindestens genauso schön und das Frühstück im Hotel Grand View unglaublich lecker. Zum wunderschönen Nachbarort Megalochori ging es mit ein paar Schritten zu Fuß und auch mit dem Auto war dieser mittige Teil der Insel für uns ein guter Ausgangspunkt.
Essen auf Santorini
Restaurant Barolo: Wer einmal den Ausblick auf die Caldera in stilvollem Ambiente genießen möchte, sollte zum Sonnenuntergang einen Platz in diesem modern eingerichteten Lokal reservieren. Hochpreisig, aber lecker und mit Livemusik.
Feggera: Dieses gehobene Restaurant war das beste auf unserer gesamten Reise. Romantische Stimmung, große Weinauswahl und geschmacklich hervorragende Speisen. Der Service ist herzlich und perfekt. Besonderes Highlight für uns: die gesalzenen hausgemachten Oliven als Teil der Vorspeise.
Pitagyros Grillhouse: Wer im Gewirr von Oia einfach und schnell etwas essen möchte, ohne sein Tagesbudget dafür zu opfern, dem möchten wir diesen Pita-Imbiss empfehlen. Mit der Pita in der Hand ist man in 2 Minuten zurück an der Parraklesi Kirche und hat von dort einen wunderschönen Ausblick.
Weinprobe bei Gavalas: Statt einer Weintour durch mehrere Weingüter würden wir empfehlen, sich auf einen Winzer zu konzentrieren. Wir sind im ältesten Weingut der Insel gewesen und haben die ausführliche und leidenschaftliche Erläuterung zu den sechs äußerst unterschiedlichen Weinen sehr genossen. Man lernt viel über die spezielle Anbaumethode auf Santorini und den besonderen Nychteri Wein. Yammas!
Bootsausflug auf Santorini
Die einmalige Topographie Santorinis erlebt man am entspanntesten vom Wasser aus. Mit dem Katamaran lassen sich die Caldera, der Red Beach, der White Beach und die warmen Quellen in einem halben Tag erkunden. Zum Sonnenplatz an Deck gibt es Drinks und ein Barbecue – perfekt zum Sonnenuntergang. Wir hatten eine Menge Spass und eine tolle Tour mit netten Menschen aus aller Herren Länder.