Auf geht's nach Mallorca
Die Lieblingsinsel der Deutschen hat mehr zu bieten als Ballermann und Bier. Wilde Landschaften, romantische Bergdörfer und erlesene Weingüter locken mittlerweile sogar Touristen aus Amerika – die mittlerweile eingeführten Direktflüge aus den USA zeugen von der internationalen Sehnsucht nach der Baleareninsel. Wer vor der Saison kommt, kann verträumte Orte genießen und bei milden Temperaturen wandern, schlemmen und im Mai auch schon schwimmen.
Reisedauer: 9 Tage
Reiseart: Rundreise mit dem Auto
Reisezeit: Mai, da es noch nicht so voll ist, wie in der Hauptsaison. Das Wasser ist aber schon warm genug zum Baden.
Unseren Mietwagen haben wir wie immer über Check 24 gebucht und keine 17 € pro Tag gezahlt. Die Vollkasko-Versicherung kann man sich sparen, wenn man mit der Amex Platinum zahlt 😉
Schlafen auf Mallorca
Hotel in Sóller
Zu Beginn unserer Reise hat es uns zunächst in das Tramuntana-Gebirge gezogen, welches die UNESCO sogar als Kulturlandschaft in ihre Liste der Welterbe aufgenommen hat. Das Städtchen Sóller ist wie gemalt und liegt eingebettet zwischen Orangenhainen und knorrigen alten Olivenbäumen.
Im Boutique-Hotel Sollerooms ist man mitten im Geschehen und hat auf der kleinen Dachterrasse dennoch friedliche Ruhe und einen Blick auf das monumentale Gebirge. Die Zimmer sind modern, die Duschen großzügig und die Atmosphäre entspannt.
Hapimag Paguera
Die Gegend westlich von Palma bietet auch einen guten Ausgangspunkt, um die südliche Tramuntana zu erkunden. Auch wenn Paguera und Andratx fest in deutscher Hand sind und man entsprechend weniger mit Einheimischen in Kontakt kommt, ist die Infrastruktur gut und die Buchten sind schön. Wir haben das frisch renovierte Hapimag getestet und waren sehr zufrieden. Mit drei Pools und einem Hallenbad gibt es ausreichend Möglichkeiten zum Plantschen und die Anlage ist topmodern gestaltet.
Sightseeing auf Mallorca
Bergdörfchen entlang der Westküste
Keine Geheimtipps, aber definitiv ein Muss sind die Örtchen Fornalutx, Deia und Valldemossa. Am Vormittag geht es noch ruhig zu und man kann ungestört in den Boutiquen stöbern und die Atmosphäre aufsaugen. Es plätschert und zwitschert und hier und da wachsen Zitronenbäume über die Mäuerchen. Bei Valdemossa kann man im Bio-Landgut Son Mo picknicken oder eine Olivenölverkostung machen. Auch im Osten lohnt ein Blick in die einst wehrhaften Städte Alcudia und Artà. Es locken kleine Geschäfte und authentische Restaurants.
Bahnfahren
Bahnfahren mit dem Roten Blitz und der Straßenbahn von Sóller ist ein Muss, nicht nur für Freunde alter Züge. Beide Bahnen strahlen neben ihrer Historie auch Gemütlichkeit und Ruhe aus. Gemächlich geht es durch Orangenhaine und die gebirgige Landschaft zieht Kilometer für Kilometer vorbei. Im Jugendstil-Bahnhof von Sóller gibt es übrigens zwei kleine Museen über Picassos Keramiken und Miró, die in 20 Minuten und sogar kostenlos erkundet werden können.
Gärten von Alfabia
Maurische Gartenkunst in überwältigender Bergkulisse – das sind die malerischen Gärten von Alfabia. Entlang mehrerer Stationen kann man den Weg des kostbaren Nass verfolgen und sich an Brunnen, Teichen und Wasserspielen erfreuen. Zu jeder Jahreszeit blüht hier etwas anderes und so lohnt ein Besuch auch außerhalb des Sommers. Den Kiosk am See empfehlen wir eher nicht, dafür aber umso mehr, früh zu kommen und die Tickets vorab zu buchen.
Raixa
Als Jil Sander einst dieses zauberhafte Landgut kaufen wollte, wusste sie, warum. Die alte Bausubstanz und die faszinierenden arabischen Gärten sind absolut einmalig. Da die Regierung stattdessen dieses herrschaftliche Anwesen gekauft hat, ist es heute der Öffentlichkeit zugänglich und einem sehr guten Zustand. Die Besichtigung ist kostenlos und es gibt einen Audioguide mit über 40 Stationen. Zusätzlich zu Haus und Garten gibt es eine Multimedia-Ausstellung zum Tramuntana-Gebirge mit seiner Geologie, Tradition und Natur. Unsere absolute Empfehlung!
Sa Bassa Blanca
Dieser Skulpturengarten des Künstlerpaares Jakober bietet eine harmonische Kombination aus Garten und Kunst. Die meist tierischen Figuren verstecken sich im Gebüsch, zwischen Olivenbäumen oder auf prächtigem grünen Rasen. Die abenteuerliche Anfahrt lohnt sich!
Coves del Drach
Die riesigen Tropfsteinhöhlen im Osten der Insel bieten eine kühle Abwechslung an heißen Tagen und faszinieren mit den Millionen Jahre alte Stalaktiten und Stalagmiten. Über 1200 Meter geht es tief unter der Erde durch das Naturschauspiel bis zu einem See, auf dem ein klassisches Konzert aufgeführt wird. Auch wenn man dieses Erlebnis mit bis zu 600 Personen gleichzeitig teilt, es ist etwas sehr besonderes und die 18 Euro Eintritt wert. Einlass wird zu jeder vollen Stunde gewährt. Wer mit dem Boot auf dem unterirdischen See schippern möchte, sollte sich beim Konzert nach ganz links setzen.
Essen auf Mallorca
Re.organic: Ein entspanntes Frühstück im ruhigen Innenhof und Bio-Produkte findet man bei Re.organic, das es auch in Spanien mehrfach gibt. In der Filiale in Sóller haben wir phantastische Rühreier mit Avocado und frischen Orangensaft genossen.
Es roquissar: Ein Lunch im Schatten und mit Blick auf die Karthause in Valdemossa? Das gibt es im Es roquissar, ganz ohne Touri-Abzocke. Wir haben einen sagenhaften Thunfisch und schmackhafte Aubergine mit hausgemachter Limonade verzehrt und uns sehr über den freundlichen Service gefreut.
S’Hortet: Wer in Deia den Weg entlang des plätschernden Bächleins hinab auf sich nimmt, wird mit einem lauschigen Café belohnt, das neben selbstgemachtem Orangenkuchen auch Frappé serviert. Zwischen Limonenbäumen und phantasievoll getöpferten Figuren schaltet man hier automatisch einen Gang runter.
Nautilus: Hoch über den Klippen von Port Sóller hängt das gehobene Restaurant Nautilus wie ein Vogelnest am Abhang. Der Blick ist atemberaubend, das Essen hervorragend und der Service warmherzig. Es gibt nur ein kleines oder großes Menu (3 oder 5 Gänge) und frühzeitige Reservierung ist Pflicht, um einen der begehrten Tische auf der Terrasse zu ergattern.
Bodega Terra Iòn: Eines der Highlights unserer Reise war definitiv die Winemakers-Experience mit dem jungen Winzer Domenic. Vom Manager Magazin bereits als Wein-Punk bezeichnet, kreiert er in der südlichen Tramuntana rebellische Weine von höchster Güte. Mit seinem Team hat er ein kleines Paradies geschaffen und stellt großartige Bio-Weine mit autochthonen und französischen Rebsorten her. Nach einer informativen Runde durch Weinberger und Produktionshallen werden die feinen Tropfen samt Foodpairing und fachmännischer Expertise verkostet. Ein Traum, der die anspruchsvolle Anreise wert ist!