Route unserer Kreuzfahrt
Von Jamaika bis Kolumbien in 2 Wochen? Das geht nur mit einem Kreuzfahrtschiff! Und obwohl wir bisher äußerst individuell reisen, haben wir das Abenteuer Kreuzfahrten gewagt und waren mit der “Mein Schiff 6” der TUI unterwegs. Wir waren sehr gespannt, ob es uns gefällt und erläutern euch kritisch unser Resumée. Ob wir nur mit Rentnern unterwegs waren und wie wir die Landausflüge fanden, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Reisedauer: 14 Tage
Reiseart: Kreuzfahrt mit Landausflügen
Reisezeit: Dezember / Januar
Auf unserer zweiwöchigen Route mit vier Seetagen haben wir in folgenden Häfen angelegt:
- Jamaica, Montego Bay
- Mexiko, Cozumel
- Mexiko, Costa Maya
- Belize, Belize City
- Honduras, Roatan
- Costa Rica, Puerto Limon
- Panama, Colon
- Kolumbien, Cartagena
- Dominikanische Republik, La Romana
- Jamaica, Ocho Rios
An und Abreise
Die TUI bietet zu den Kreuzfahrten gechartete Direktflüge an, die meistens von 2 großen Flughäfen in Deutschland (z.B. Düsseldorf und Frankfurt). Das gute daran ist, dass man sich um nichts kümmern muss, der Transport vom Flughafen zum Schiff und das Schleppen der Koffer übernimmt TUI. Das Schlechte daran: die Flüge sind relativ teuer.
In unserem Fall haben wir die Anreise daher individuell organisiert und sind für den Preis der TUI-Flugs stattdessen über New York nach Jamaika geflogen und hatten noch 5 Nächte vorab – Sightseeing-Programm in New York inklusive.
Zusätzlicher Vorteil: wir mussten nicht auf unsere Koffer warten und konnten am ersten Tag bereits morgens auf das Schiff, während andere Gäste erst abends mit der TUI ankamen. Durch die Vorab-Anreise waren wir bereits an das Klima und die Ortszeit gewöhnt.
Mexiko, Cozumel - Die Maya leben noch
Wer an diesem Hafen anlegt, muss zu den Maya Tempeln Chichén Itzá. Das Weltwunder und UNESCO-Weltkulturerbe liegt zwar fast 3 Stunden Busfahrt von Cozumel bzw. Playa del Carmen am Festland entfernt, doch es lohnt sich. Mitten im Dschungel eröffnet sich plötzlich eine jahrtausende alte, riesige Anlage voller Inschriften mitsamt astronomischen Feinheiten.
Dieses mystische Areal einmal mit eigenen Augen zu sehen, sollte für jeden Urlauber auf Yucatan Pflicht sein. Im Anschluss an das kulturelle Highlight ging es für uns zu einer Cenote, einem glasklaren großen Wasserloch. Farne und Lianen ragten ins azurblaue Nass, das sich als willkommene Erfrischung anbot.
Kleiner Wermutstropfen: Das Areal ist überaus touristisch erschlossen, beim Baden ist inmitten der Massen und das mexikanische Essen vom Buffet ist auch eher Masse statt Klasse. Wir haben den Ausflug mit Mein Schiff gebucht und waren recht zufrieden. Die Reiseführerin war gut informiert und der Preis für einen Tagesausflug angemessen.
Mexiko, Costa Maya - Mezcal all day long
Nach dem zeitintensiven Ausflug des Vortags wollten wir in Costa Maya einfach nur entspannen. Der Weg zum Strand führte allerdings durch das Hafen-Spektakel, durch das sich alle Touristen erst quetschen müssen. Unzählige Shops und Bars mit lauter Musik versuchen den Anlandenden, das Geld aus der Tasche zu ziehen. Mit Mexiko hat diese künstliche Partywahn eher weniger zu tun.
Wir sind daher ruckizucki ins Taxi gesprungen und bis ans Ende des Mahaual Strandes zum Beachclub “Malecón 21” gefahren. Auch wenn der Strand hier nicht sonderlich breit ist, haben wir einen wunderschönen Tag mit grandiosem Essen und dem besonderen Mescal. Besonders zu empfehlen ist das Tuna Tartar und der Carajillo.
Belize, Belize City - Hai in Sicht
Wir geben es zu, das kleine Land Belize kannten wir gar nicht richtig. Umso unvoreingenommener waren wir und wurden positiv überrascht. Über Meine Landausflüge haben wir das “Schnorchelabenteuer vor Caye Calker” gebucht. Mit dem Schnellboot ging es von Belize City aus zuerst zu einem Korallenriff, das uns mit Fischschwärmen und riesigen Korallen belohnte. Verglichen mit Ägypten oder Thailand wirken die Riffe enorm groß und relativ lebendig.
Der nächste Halt führte uns in knöchelhohes glasklares Wasser. Nachdem einige Sardinen als Köder ausgeworfen wurden, rauschten dutzende Ammenhaie und Rochen herbei und schlängelten sich um unsere Beine. Atemberaubend!
Honduras, Roatan
Vielleicht lag es auch am schlechten Wetter, aber Roatán fiel gegenüber den anderen Stopps ab. Wir haben einen Boots und Schnorchelausflug mit Mein Schiff gebucht. Die Unterwasserwelt war ganz ok, aber wenn man einen Tag vorher in Belize war, konnte sie auch nicht wirklich begeistern.
Auf der Bootsfahrt wird klar, daß Honduras in Sachen Armutsindex ganz weit hinten ist. Wellblechhütten und Schiffswracks am Ufer lassen keine Urlaubsstimmung aufkommen und hinterlassen ein beklemmendes Gefühl. Diesen Ausflug würden wir nicht noch mal machen.
Costa Rica, Puerto Limon
Wusstet ihr schon, dass in Costa Rica nur Arabica Kaffee angebaut werden darf? Wir haben es auf unserer Tour zum Cahuita Nationalpark gelernt. Unser Guide gab uns so viele Informationen über das Land und die Pflanzenwelt, dass wir das Gefühl hatten, eine Woche statt ein paar Stunden in Costa Rica gewesen zu sein.
Vom Hafen Puerto Limon aus ging es mit “Meine Landausflüge” zum Nationalpark, der direkt am Meer liegt. Im kleinen Kreis waren wir auf der Suche nach Faultieren, Affen und Tukanen – und das mit Erfolg. Im Anschluss gab es eine frische Kokosnuss – absolut empfehlenswert!
Panama, Colon
Oh wie schön ist Panama! Mit “Meine Landausflüge” ging es in wirklich kleiner Gruppe rund eine Stunde mit dem Bus vom Hafen Colon nach Panama City. Kurz erinnert an Manhattan ließen wir die Skyline links liegen und schlenderten durch die erstaunlich gut restaurierte Altstadt. Dort zu sehen: Kolonialstil, Kirchen und natürlich Geschäfte mit Panamahüten! Hier gibt es von Spitzenmodellen bis hin zu Touristen-Nepp alle Arten dieser langlebigen Strohhüte.
Danach führte der Weg zum Panama-Kanal, ein absolutes Muss, wenn man hier ist. Auch wenn Hamburger große Containerschiffe gewohnt sind, wir waren von der zentimetergenauen Arbeit an diesem Nadelöhr des Welthandels dennoch schwer beeindruckt!
Kolumbien, Cartagena
Die “Perle der Karibik” begeistert mit bunten Häusern, verspielten Balkonen und farbenfroher Streetart. Da zumindest die Altstadt relativ sicher ist, sind wir auf eigene Faust mit dem Taxi für circa 15 Dollar ins Zentrum gefahren, um die Boutiquen und Gässchen zu durchstreifen.
Unser Ziel war allerdings das mehrfach prämierte Restaurant Celele, das aktuell Platz 16 in Lateinamerika einnimmt. Fine Dining in kolumbianisch entspannter Atmosphäre und vielen lokalen Produkten – wir waren von den Kreationen absolut hingerissen.
Dominikanische Republik, La Romana
Die schönsten Strände der Karibik? Gibt es in der Dominikanischen Republik. Neben Bettenburgen mit All-Inclusive-Programm hat das Eiland auch unberührte Natur, glasklares Wasser und paradiesische Strände zu bieten. Mit einem deutschen Privatanbieter ging es mit dem Schnellboot Richtung Isla Saona.
Nach einem Zwischenstopp bei riesigen Seesternen erreichten wir die fast menschenleeren Strände. Ein zweiter Stopp brachte uns ein paar Palmenhaine weiter zu einem ebenso schönen Strand. Ab Mittags füllt es sich hier allerdings schlagartig – früh sein lohnt sich also. Mit dem Katamaran, reichlich Rum und karibischen Klängen segelten wir zurück zum Festland. Den Ausflugsanbieter möchten wir nicht empfehlen, die Insel Saona allerdings absolut!
Jamaica, Ocho Rios
Wer im Hafen von Ocho Rios anlegt, muss zu den Dunns Riverfalls. Die Taxifahrt gleicht einem Katzensprung und die Wasserfälle sind enorm breit und lang, sodass man sie wie Treppen hinaufsteigen kann. Auch wenn ein paar rutschige Stellen gibt, auf die die Guides besonders hinweisen, empfehlen wir, den Weg von ganz unten selbst hochlaufen. Am besten morgens als Erster kommen, dann hat man den Wasserfall noch für sich allein. Wir haben das Erlebnis als Gruppenausflug mit TUI gebucht und sind zusätzlich noch mit der Zipline über das rausende Wasser gesaust. Ein runder Ausflug – auch wenn der Ort mittlerweile sehr touristisch geworden ist.
Fazit
Uns hat die Route sehr gut gefallen! Die Ziele waren abwechslungsreich und der Lektor auf dem Schiff hat an den Tagen zuvor jeweils viel über Land und Leute erklärt. Von Traumstrand über koloniale Altstädt bis hin zu Dschungelfeeling war alles dabei. Service und Komfort auf der “Mein Schiff” waren in den meisten Fällen gut bis sehr gut. Angesichts der spannenden Länder auf der Strecke wären wir hier und da allerdings gern länger geblieben und intensiver eingetaucht, aber das ist eben das Prinzip einer Kreuzfahrt.