Auf gehts nach San Francisco
Wer nach San Francisco kommt, der steuert selbstverständlich die Golden Gate Bridge und Alcatraz an oder fährt eine Runde mit der Cable Car. Über die ehemalige Hippie-Stadt an der Bay ist vieles gesungen und geschrieben worden, darunter auch unzählige Reiseführer mit den einschlägigen Tipps zum Sightseeing. Da wir kürzlich die Möglichkeit hatten, San Francisco ein weiteres Mal zu erleben, haben wir diese Klassiker nicht nochmals besucht. Unser Fokus lag dieses mal auf interessanten Restaurants und Museen. Die Tipps gibts hier im Bericht.
Reisedauer: 7 Tage
Reiseart: Flug
Reisezeit: November
Schlafen in San Francisco
Hotels in Amerika sind meistens nichts besonderes, außer man geht auf ein 5-Sterne-Level. Der Markt wird von unzähligen Ketten mit mittelmäßigem Standard beherrscht, sodass die Auswahl an Boutique-Hotels äußerst überschaubar ist. Unsere Entdeckung möchten wir euch daher besonders ans Herz legen. Das Triton Hotel ist nicht nur zentral zwischen Chinatown und Union Square gelegen, sondern hat auch eine wunderschöne Lobby, in der es täglich kostenlose Drinks zwischen 16 und 18 Uhr gibt. Die Zimmer sind individuell gestaltet und das Personal äußerst hilfsbereit.
Essen in San Francisco
Im vom Guide Michelin empfohlenen Restaurant ”Miller & Lux” gibt es angeblich nicht nur den besten Burger in Kalifornien, sondern vor allem auch hervorragende Steaks aus artgerechter Haltung. Der berühmte Küchenchef und TV-Star Tyler Florence verwandelt typisch amerikanische Gerichte hier in Fine Dining Erlebnisse, die in gediegener Art-Deco Atmosphäre serviert werden. Im Ableger direkt am Union Square kann man tagsüber übrigens auch Patisserie genießen, die nicht nur unfassbar gut schmeckt, sondern auch umwerfend gut aussieht.
Die vom San Francisco Chronicle unter die “Top 100 Restaurants der Stadt” gekürte Pizzeria “Del Popolo” serviert neapolitanische Pizzen at its best. Direkt im Herzen der Stadt werden hier im übergrößen Steinofen in Sekundenschnelle fluffige und zugleich knusprige Pizzen gebacken. Da fliegt der Teig durch die Lüfte und es duftet nach Hefe, Knoblauch und original italienischen Käse. Vor allem die Pizza bianca mit Trompetenpilzen ist zu empfehlen.
Die beste Ramen-Suppe an der Westcoast gibt es bei Mensho Ramen. Mit dem Konzept “Farm to Bowl” hat sich die Ramen-Kette dem Ziel verschrieben, die besten Produkte direkt von japanischen Bauern zu beziehen und damit frische und intensive Gerichte zu kreieren. Nicht umsonst hat Mensho unzählige Auszeichnungen erlangt, denn die Suppen schmecken wirklich einmalig und sind wahre Umami-Bomben. Reservieren ist leider nicht möglich, aber anstehen und früh erscheinen lohnt sich!
“Sharing is caring” könnte das Motto des “Liholiho Yacht Club” sein, denn in diesem hawaianisch-kalifornischen Restaurant geht es ums Teilen. Statt eines Hauptgerichts kann mit mit mehreren Freunden eine große Auswahl bestellen und dadurch ungleich mehrere neue Geschmäcker und Gerichte kennenlernen. Die Karte ist klein, aber fein und beinhaltet Überraschungen wie “rasierten Schweinekopf”, “Sashimi vom Heilbutt” oder “Schweineschulter mit Pistazie”. Für 85 Dollar kann man sich den Empfehlungen der Küche hingeben und eine kulinarische Reise à la “Ohana Table” erleben. Eine Reservierung ab 4 Wochen im Voraus ist unabdingbar.
Nach dem Essen noch ein gepflegter Cocktail? Dann ist der “Redwood Room” im noblen Clift Hotel die erste Wahl. Der meterhohe Saal im Art Déco Stil versprüht den Charme alter Zeiten und wirkt dabei kein bisschen bieder. Die Cocktailkarte ist innovativ und die Auswahl an hochwertigen Gins, Whiskys oder Weinen ist schier endlos. Wer zur richtigen Zeit kommt, kann sogar Livemusik von einer Jazz-Combo erleben.
Kultur in San Francisco
Der ehemalige Mission-District hat sich in San Francisco zu einem Paradies für Streetart und Shopping entwickelt. Nur 10 Autominuten vom Zentrum findet man dort mehr als 500 Murals, davon besonders viele in der Clarion Alley. Auf der Valencia Street kann man beim Bummeln nicht nur mexikanisches Essen genießen, sondern auch besonders gute Schokolade.
Bei Dandelion gibt es direkt in der Manufaktur Schokolade aus eigener Herstellung als Pralinen, Kakao oder auch Kuchen. Gleich nebenan bei “Bernal Cutlery” findet man hochwertige japanische Messer und wunderschöne Kochutensilien. Außerdem gibt es in der Valencia Street einen der wenigen Shops der Marke Everlane, die hochwertige und langlebige Kleidung im “Silent Luxury” Stil herstellt. Sowohl für Frauen, als auch für Männer gibt es hier phantastische Cashmerepullover.
Für Ruhesuchende und Fans der japanischen Kultur empfiehlt sich ein Besuch im japanischen Teegarten innerhalb des Golden Gate Parks. Wer Glück hat, erwischt eine gratis Führung des SFCityGuides, die übrigens auch an vielen anderen interessanten Orten in der Stadt stattfinden. Inmitten von Pagoden, Kirschbäumen und Brunnen lässt sich außerdem ein Snack im Teehaus genießen. Von Matcha-Cheesecake bis Genmaicha Tee stehen hier verschiedenste authentische Kleinigkeiten zur Auswahl.
Im San Francisco Museum of Modern Art, dem SFMoma, lässt sich moderne Kunst von Weltrang anschauen. Der Bau ist rund 40 Prozent größer als das Moma in New York und hat entsprechend viel Platz zur Präsentation der einmaligen Kunstwerke. Die fabelhafte Sammlung beherbergt nicht nur dutzende großformatige Werke von Gerhard Richter und Sigmar Polke, sondern auch ein Selbstbildnis von Andy Warhol.
Eine ebenfalls umfangreiche Kunstsammlung lässt sich im De Young Museum bestaunen. Das architektonische Highlight des modernen Baus von Herzog & De Meuron ist der Aussichtsturm. Der Aufstieg ist gratis und bietet Perspektiven in alle Richtungen. Im Inneren des Museums befindet sich vor allem amerikanische Kunst und viele Artefakte aus Ozeanien. Diese Kombination ist absolut einmalig!
Für was Ihr euch auch entscheidet, es lohnt sich in jedem Fall, San Francisco abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten und Touristenrestaurants zu erkunden.