Auf gehts nach Sylt
Sylt, Deutschlands vielleicht schönste Insel im hohen Norden, zieht das ganze Jahr über Touristen an. Selbst im eisigen Wind im Januar gibt es einsame Wanderer, die an den endlosen Stränden der Westseite tapfer am Meer entlang spazieren. Mitte Januar bis Mitte April sind viele Restaurants jedoch noch geschlossen. Spätestens ab Ostern machen die Sylter ihre Türen wieder für Gäste auf, also nichts wie hin an die feinsandigen Strände direkt vor Deutschlands Haustür.
Wer mit einem sehr großen Gefährt anreist und das Rangieren auf dem Autozug nicht mag, kann die Fähre ab Rømø nehmen, muss dafür aber erstmal über die dänische Grenze. Für die meisten Fahrzeuge reichen die Autozüge der Deutschen Bahn oder auch des blauen Autozugs. Wir empfehlen in jedem Fall frühzeitige Buchung. Wer sich gute Zeiten aussucht, kann schon für 19,90€ pro Strecke mitfahren. Es ist in jedem Fall ein Erlebnis, über den Hindenburgdamm zu schweben, rechts und links das Meer und nach 35 Minuten dann endlich – Sylt – Westerland!
Natürlich kann man auch ganz ohne Auto auf der Insel unterwegs sein und z.B. den Zug ab Hamburg-Altona nutzen. Auf der Insel kommt man recht gut mit dem Bus der SVB oder natürlich auch mit dem Fahrrad voran. Bei hartem Wind ist ein kleiner Zusatzantrieb ratsam und E-Bikes verleiht mittlerweile sogar Mercedes.
Schlafen auf Sylt
Sylt ist leider sehr frühzeitig ausgebucht und die Hotelpreise steigen an Ostern, Pfingsten und während der kompletten Sommerferien ins Unermessliche. Wir setzen daher – nicht nur dort – auf Hapimag. Die Appartementanlagen sind mittlerweile auch für Nicht-Aktionäre zugänglich und bieten neben hochwertig eingerichteten Appartements immer auch einen Mini-Supermarkt, Parkplätze, Restaurants und oft auch Pool bzw. Sauna. Dazu mehr in unserem Artikel über Hapimag.
Auf Sylt gibt es vier Anlagen der Schweizer Feriengesellschaft, davon drei direkt in Westerland und eine im ruhigen Hörnum – unser Favorit. Eingebettet in die Dünen kann man von der Saunalandschaft aus in die Ferne schauen, in ein paar Schritten den Strand und auch den besten Bäcker der Insel erreichen.
Ausflüge auf Sylt
Wanderung am Morsum Kliff
Die Tour rund ums Morsum Kliff ist mal eine Abwechslung zum sonst so gefragten Roten Kliff bei Kampen oder den typischen Wattwanderungen. Sie führt außerdem durch das einzige Geotop der Insel. Vom Parkplatz aus geht es erst ein Stück hoch und dann beginnt schon der weite Blick über das Kliff und seine verschiedenfarbigen Sedimente.
In 1,5 Stunden führt der Weg durch matschige Strandstellen, vorbei an Röhricht und durch “Klein Afrika”. Hier gibt es Erdgeschichte zum Anschauen. Wer mehr dabei erfahren möchte, lässt sich von einem Geologen oder von der Naturschutzgemeinschaft Sylt führen. Am Ende des Pfades lockt ein Stück Kuchen, eine Waffel oder auch eine Currywurst im renommierten Landhaus Severins.
Besichtigung des Hörnumer Leuchtturms
Achtung – diese Führung ist so beliebt, dass sie schon im April für den Sommer ausgebucht ist. Kein Wunder, denn der Leuchtturmwart zeigt mit typisch friesischem Witz den rot-weiß-gestreiften Riesen, sodass es Jung und Alt Spaß macht. Die Aussicht ist grandios, der Aufstieg absolut schaffbar.
Teeseminar
Der Besitzer des Teehauses Jensen in Westerland ist schon über alle Weltmeere geschippert und hat Kreuzfahrer mit seinem Fachwissen versorgt. Nun schlaut er die Touristen auf Sylt auf und gibt ausführliche Informationen über Anbau, Qualitäten und Geschichte des Tees in seiner rund zweistündigen Verkostung weiter. Die Veranstaltung ist äußerst kurzweilig und persönlich und bringt einen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Geschmack.
Führung durch Keitum
Das für uns schönste Dorf auf Sylt hat eine reiche Geschichte und viele sehenswerte Kapitänshäuser. Bei einer Führung fallen nochmal andere Sachen ins Auge. Der Preis für die ausführiche 1,5-stündige Führung beinhaltet im Übrigen auch den Eintritt in das “Altfriesische Haus”. Auch hier gilt rechtzeitige Buchung!
Essen auf Sylt
Restarurants
foodporn
foodporn, der Ableger des beliebten Bistros “Reblaus” in Keitum befindet sich nur ein paar Meter zu Fuß von der Westerländer Haupteinkaufsstraße. Klein aber fein ist hier das Motto, denn in dem übersichtlichen Gastraum mit Bar gibt es noch nicht einmal zehn Tische. Die Weinkarte ist sehr ambitioniert und die Speisen sind nicht nur regional und saisonal, sondern dabei auch noch äußerst innovativ. Der Espresso im Abschluss wird in einer original italienischen Elektra-Maschine zubereitet. Durchaus empfehlenswert, aber preislich schon gehoben.
Alte Friesenstube
Ein absoluter Klassiker auf Sylt – die Alte Friesenstube! Reservierungen werden nur telefonisch angenommen und sind dringend empfohlen, da dieses alte Friesenhaus viele Gäste anlockt. Unter dem Reetdach sitzt man auf mehrere kleinere Räume aufgeteilt, das macht die Atmosphäre sehr intim. Alte Delfter Fliesen zieren die Wände und Kerzenschein erhellt die Tische. Hier gibt es deutsche Küche und die ordentlichen Portionen sind fein angerichtet und geschmacklich hervorragend. Auch die Weinkarte ist außergewöhnlich. Rundum fabelhaft!
Oma Wilma
Keitums Juwel Oma Wilma lockt mit familiärer Heimatküche, allerdings modern interpretiert. Der große Garten bietet reichlich Plätze für ein Stück Kuchen. Auch drinnen sitzt man wunderbar hell und zum Großteil auf der langen Sitzbank, die sich an der dicken Außenwand entlangschlängelt. Gemütlich, kulinarisch gehoben und einfach nur enorm lecker! Freundlicher Service, frisch gezapftes Bier, absolut klasse. Auch hier gilt, besonders für Abends, reservieren.
Bistros
Sturmhaube
Die Sturmhaube war schon immer eines der besten Restaurants der Insel. Und nun beherbergt sie auch noch einen der chilligsten Kiosks. Nach einer langen Phase der Renovierung glänzt das ganze Gebäude im neuen Look, aber das breite Fenster mit Blick auf die Dünen ist natürlich erhalten geblieben.
Wir waren erstmal nur mittags auf der Terrasse und haben Currywurst mit ultraknusprigen Pommes, Caesar’s Salad und ein lokal gebrautes Sturmbräu genossen. Nach einer Wanderung am Roten Kliff genau das Richtige.
Für Süßmäuler gibt es Waffeln und für Suppenkasper immer eine Tagessuppe. Abends öffnet das feine Restaurant und zudem gibt es auch einige wenige Zimmer zum Übernachten. Neben der Terrasse ist ein riesiger neuer Spielplatz. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei.
weinraum
Riesling, Tapas und ein großartiger Gastgeber, das ist der weinraum. Hier stimmt einfach alles. Aber keine Angst, es gibt auch andere flüssige Rebsorten im weinraum, denn der Name ist Programm. Eine riesige Weinkarte bietet für jeden Gaumen das Richtige.
Dazu gibt es eine ebenso große Auswahl an Kleinigkeiten, die man zur Bestellung auf einer Karte ankreuzt und am besten miteinander teilt. Und wenn man die ersten Häppchen genossen hat, geht das Ankreuzen von vorne los.
Wir empfehlen vor allem den Löffelkäse, der süchtig macht. Olaf ist mit seinem Konzept so erfolgreich, dass der weinraum bald in größere Räumlichkeiten umzieht. Wir sind gespannt!